Fortbildung
Aufrecht in die Welt gehen – Selbstbehauptung erlernen, Mut wachsen lassen
(entwickelt von Mechthild Keller und Josef Riederle)
In diesem Selbstbehauptungs-Training (SBT) geht es darum, sich eigener Bedürfnisse und Fähigkeiten bewusst zu werden und das individuelle Handlungsrepertoire zu erweitern. Soziale und persönlichkeitsstärkende Kompetenzen von Männern und Frauen werden gefördert. Die Teilnehmenden werden dabei unterstützt, sich für ihr Anliegen einzusetzen und zugleich die Anliegen anderer zu berücksichtigen. Kooperationsfähigkeit wird gestärkt.
Anhand vielfältiger, erfahrungsorientierter Methoden kann in der Gruppe geübt werden, auch in kritischen oder sogar bedrohlichen Situationen handlungsfähig zu sein. Dabei werden in der Reflexion des Erlebten unterschiedliche Schwerpunkte bei Männern und Frauen gesetzt, so dass optimale Anregungen gegeben werden können.
Teilnehmende werden ermutigt, Grenzen zu setzen, das Selbstwertgefühl wird gestärkt.
Häufig sind wir uns unserer vermeintlichen Schwächen sehr bewusst und können in der Praxis dennoch keine Verhaltensänderung erreichen.
Auf Grundlage des modernen Handlungslernens werden im SBT Aufgaben aus unterschiedlichen Bereichen angeboten wie z.B.:
- Teamfähigkeit, Kooperation, Gemeinschaft
- Hilfe holen, Hilfe geben
- Kommunikation, Deeskalation
- Innere und äußere Kraft (Selbstwirksamkeit)
- Vertrauensübungen
- Stimme
- Selbst - und Fremdwahrnehmung
- Grenzen setzen, Grenzen akzeptieren
Gemäß dem Schweizer Pädagogen Pestalozzi (1746 – 1827) muss Lernen mit Herz, Hand und Kopf erfolgen, damit es den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit erreicht und dadurch verhaltenswirksam wird.
Intensive sinnliche Erlebnisse unter direkter Beteiligung des Köpers lassen uns nach J. Piaget leichter lernen. Lernen ist grundsätzlich ein Veränderungsprozess. Wird das Lernen ganzheitlich auf der kognitiven, emotionalen und motorischen Ebene angeregt und ist die Motivation des Lernenden hoch, dann ist das Lernen besonders effektiv. Durch die Wiederholung von Erfahrungen mit dem Körper im Raum können wir es schaffen, festgefahrene, unerwünschte Verhaltensgewohnheiten zu verändern. Jeder Mensch erlernt als Kind auf diese Weise alle grundlegenden Fähigkeiten.
Die Angebote regen - im geschützten Rahmen der Gruppe - während des Handelns, während des Erprobens zur Entfaltung und zur persönlichen Entwicklung an. Der Lernzuwachs wird über praktische Erfahrungen erworben, die Erkenntnis also von der Ebene des Denkens in die Ebene des Handelns übertragen. Dadurch zeichnet sich das Training durch besondere Nachhaltigkeit aus.
Ressourcen werden in Form von Feedback wertschätzend zurückgemeldet. Sicherheit wird gefestigt und diese ermutigt dazu, die sog. „Komfortzone“ zu verlassen und neue Verhaltensweisen auszuprobieren.
Auf Grundlage der Ressourcen und Stärken der Teilnehmenden werden Aufgaben an die einzelnen Personen und die Gruppe herangetragen. Herausfordernde Situationen können erprobt, Ängste überwunden und neue Verhaltensstrategien erlernt werden.
Das alles geschieht mit abwechslungsreichen Methoden und sehr viel Spaß!
Selbstbehauptung ist also keine Selbstverteidigung! Verbindend ist die Stärkung des Selbstwertes, es werden jedoch keine Kampfkünste gelehrt.
Kollegien, die die Qualität der Beziehungen und der Zusammenarbeit verbessern möchten, profitieren erfahrungsgemäß ebenso umfänglich von den Trainingseinheiten wie neu zusammen gestellte Gruppen. Spannungen werden abgebaut und zwischen den Beteiligten entstehen tragfähigere Verbindungen.
Das Training kann als fortlaufendes Angebot in mehreren Blöcken oder als einmalige Veranstaltung nach Absprache gebucht werden.